Pfanna-Mate & Mate-Kapelle

Von Schlechtafeld, do kommt er rei...

Die Figur des Pfanna-Mate beruht auf der wahren Geschichte des Mathias Oswald, der 1834 in Schlechtenfeld geboren wurde. Durch eine Familientragödie wurde er zum menschenscheuen Einzelgänger und Sonderling der seinen Lebensunterhalt durch das Sammeln von Alteisen und das Besorgen von Schleifsteinen für die umliegenden Bauern verdiente. Darum wurde er auch im Volksmund Schleifer-Theis genannt.

Im Laufe der Jahrzehnte wurde aus der Geschichte des Schleifer-Theis die Umdeutung zum kinderlieben Pfanna-Mate, der zur Fasnetszeit mit seinem alten Karren durch die Stadt zog und dabei aus einer großen Pfanne die sogenannten „Kügele“ (kleine Wecken bzw. Semmeln) an die Kinder verteilte.

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„Pfanna Mate!“

– Narrenruf

Dr Schleifer-Theis

Im Leben von Matthias Osswald gab es zwei Heiligtümer: Sein Wagen, den niemand berühren und sein Steinhaus, das niemand betreten durfte. So friedete er seine Steinhütte mit Drahtgeflecht und Glasscherben ein, um sie vor unerwünschten Besuchern zu schützen. Kam ihm jemand zu nahe, drohte er ihm mit erhobener Faust.
Bald handelte Matthias auch mit Schleifsteinen und versorgte die Bauern damit. So wurde er bald nur noch “dr Schleifer-Theis” von Schlechtenfeld genannt.

Der Ursprung des Namens Schleifer-Theis kann jedoch auch anders gesehen werden. In unserem Raum erhielten Leute, die ihre Arbeit “schleifen” ließen, also vernachlässigten und sich wenig darum kümmerten, häufig den Namenszusatz “Schleifer” .

Die Entwicklung

Als Vorläuferin der Mate-Kapelle kann man heute getrost die Kapelle „Schwarzer Zahn“ bezeichnen.
Entstanden ist diese im Jahre 1933. Sie trat nicht nur bei Faschingsveranstaltungen im Gasthaus „Hirsch“ auf, sondern ging auch bei Umzügen mit und trat sogar auswärts auf.

„Schwarzer Zahn“ hieß die Kapelle deshalb, weil sich die Männer in den „Krachledernen“ verschiedentlich Zähne schwarz bemalten, um den Eindruck von Zahnlücken entstehen zu lassen. Aus dieser ulkigen Idee leiteten sie bald den Namen ab. Die phantasievoll dekorierten Instrumente des Schwarzen Zahns lassen die Wurzeln unserer heutigen Mate-Kapelle deutlich erkennen. Die beiden Mitglieder Gustav Fiesel und Paul Braun sen. halfen auf alle Fälle mit, als die Mate-Kapelle nach dem 2. Weltkrieg aus der Taufe gehoben wurde.

Das Häs

Das Häs des Pfanna-Mate und der Matemusikanten soll durch die alten Kleider und die aufgenähten Flicken die ärmlichen Verhältnisse des Pfanna-Mate und die schwarze Schminke das meist recht schmutzige Gesicht dieser Fasnetsfigur darstellen. Bei den Musikinstrumenten der Matekapelle handelt es sich um selbstgebaute oder umgebaute, originelle  Instrumente wie zum Beispiel Ofenrohr und Fahrradlenker, die aber bespielbar sind.

Der Mate-Stoi

Am 20. April 1902 verstarb Mathias Oswald der dem Pfanna-Mate seinen Namen gab. Aus diesem Grund wurde an der Stelle an der noch Überreste seiner früheren Behausung gefunden worden sind, an seinem 100. Todestag von Freunden und Gönnern der Matekapelle ein Gedenkstein gesetzt.

Wegbeschreibung:
Richtung Schlechtenfeld auf Höhe Segelflughangweg links Richtung Kohlenberg einbiegen (Wegweiser angebracht), dem Weg folgen, die Anhöhe hinauf bis zum Wald Geisholz (Grillplatz), am Grillplatz links Richtung B 311, nach ca. 20 m. rechts im Wald steht der Pfanna-Mate-Stoi.